Tipp: schalten sie alle Handys aus und sorgen Sie dafür, dass niemand in den Raum hineinkommt.
4. Wählen sie einen schönen Raum
Sorgen Sie auch für eine freundliche Atmosphäre in dem Raum, in dem
Sie das Gespräch führen. So fühlen sich die Eltern willkommen und wertgeschätzt. Auch Kekse und Getränke lockern die Stimmung auf. Wenn es sich allerdings um ein kritisches Gespräch handelt, passen Kekse natürlich nicht.
5. Das Eis brechen
Zeigen Sie den Eltern, dass Sie willkommen sind, begrüßen Sie sie freundlich und beginnen Sie mit Smalltalk über das Wetter oder die
Anreise. So können Sie gleich am Anfang für eine gute Gesprächsatmosphäre sorgen. Wenn möglich, holen Sie die Eltern am
Eingang ab.
Möglicherweise kennen sich die Eltern im Gebäude nicht gut
aus, auf jeden Fall signalisiert es, dass Ihnen das Gespräch und die Eltern
wichtig sind.
6. Geben Sie dem Gespräch einen Rahmen
Geben Sie den Eltern Informationen über Dauer, die Inhalte und das Ziel
des Gesprächs und fragen Sie, ob die Eltern damit einverstanden sind. So
fühlen sie die Eltern als gleichberechtigter Teil der Besprechung.
7. Geben Sie den Eltern Raum
Lassen Sie die Eltern ihre Sicht auf die Thematik schildern und hören sie
dabei aktiv zu. Paraphrasieren Sie, also wiederholen Sie das Gesagte in
Ihren eigenen Worten und stellen Sie Fragen, zum Beispiel: „Habe ich Sie
richtig verstanden, dass Sie die gleichen Probleme auch zu Hause
haben?“ Das signalisiert Interesse und eventuelle Missverständnisse
können sofort berichtigt werden.
8. Formulieren Sie Fragen
Formulieren sie Vorschläge zur Veränderung als Frage, zum Beispiel:
„Meinen Sie es macht Sinn, dass Petra vor der Schule frühstückt, damit
Sie sich im Unterricht besser konzentrieren kann?“
So fühlen sich dieEltern nicht bevormundet, sie haben das Gefühl selbst Teil der Lösung zu sein. Und wenn der Vorschlag nicht umzusetzen ist, aus Sicht der Eltern, können diese die Idee ggf. weiter entwickeln. Wenn ein Frühstück vor der Schule nicht möglich ist, können diese vielleicht mit einem noch
passenderen Lösungsvorschlag antworten: „So früh morgens will Petra
nie essen, aber wir können ein extra Pausenbrot für sie einpacken.“
9. Loben und Positives Feedback
Geben sie Positives Feedback, wenn Eltern Lösungsvorschläge
erarbeiten, loben Sie sie. Das verbessert die Atmosphäre und erhöht die
Wahrscheinlichkeit, dass die neu erarbeiteten Taktiken auch umgesetzt
werden.
10. Zusammenfassen
Fassen Sie immer wieder die Gesprächsinhalte zusammen und benennen Sie positive Aspekte. Das könnte so aussehen: Im Musikunterricht kann sich
Marlen schon gut konzentrieren. Wie könnte Marlen es schaffen sich auch
im Deutschunterricht besser zu konzentrieren?
11. Wählen Sie positive und sachliche Formulierungen
Formulieren Sie positiv und sachlich, ohne die Eltern anzugreifen. Anstatt
zu sagen, dass Lars selten seine Hausaufgaben macht, wäre eine andere
Sicht auch möglich: „Lars ist sehr kreativ darin, die Hausaufgaben zu
umgehen.“ Ja, ich bin eine Freundin von deutlichen Worten, dennoch sorgen Sie dafür, dass die Eltern sich nicht angegriffen fühlen.
Das könnte z.B. passieren, wenn Sie den Eltern sagen, dass Sie sich mehr um die Disziplin des Kindes kümmern müssen. Das könnte die Atmosphäre vergiften und kann zu Widerständen anstatt zur Mitarbeit führen.
12. Formulieren Sie Ich-Botschaften
Ich- Botschaften machen klar, dass Sie nur Ihre eigene Perspektive
schildern können. Jemand anders kann das Verhalten des Kindes oder
Jugendlichen ganz anders wahrnehmen.
13. Das Gespräch beenden
Beenden Sie das Gespräch aktiv, indem sie ein Resümee ziehen und
Absprachen schriftlich festhalten, so können Missverständnisse gleich
behoben werden und auch Tage und Wochen später können die
Ergebnisse nachgelesen werden.
Das erhöht den Erfolg des Gesprächs.Sollten Sie noch nicht zu einem Ergebnis gekommen sein, vereinbaren Sie einen weiteren Termin.
Das Elterngespräch wird von den Eltern selbst initiiert
Wenn Eltern selbst das Gespräch suchen, sollten sie auf diese Besonderheiten achten:
✔ Lassen Sie sich zu Beginn des Gesprächs das Anliegen schildern und hören Sie dabei aktiv zu.
✔ Achten sie auf die Gefühle der Sorgeberechtigten, zum Beispiel können hinter Vorwürfen und Angriffen Sorgen und Ängste stehen.
✔ Benennen Sie, was sie wahrnehmen und fragen Sie nach, ob Sie richtig liegen, zum Beispiel könnte das so aussehen: „Sie sind sehr besorgt, dass Ihr Kind das Schuljahr nicht schafft, ist das richtig?“