Trotz Fachkräftemangel muss das Team funktionieren
Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde und meistens muss es gefühlt aus der Verzweiflung heraus schnell gehen.
Was passiert? Die Einrichtungen stellen den/die Erstbeste/n ein.
Aber welche Auswirkungen kann das für die Nachhaltigkeit, Kosten und das Teamgefühl haben?
Das erfährst du im Artikel:
„Wir nehmen eigentlich jeden“
Was ist wichtig bei der Einstellung?
Gemeinsame Werte sind der Schlüssel
Wie und wann kann sich ein Team mit den Werten beschäftigen?
Fazit: Passend ausgewählte neue Kolleg*innen unterstützen das Team langfristiger
„Wen stellen wir ein?“
Das ist eine Frage, die ich momentan häufig höre. Die schnelle Lösung habe ich leider nicht parat, aber eines weiß ich: einfach mal eben so jemanden einstellen, kann auch nach hinten losgehen.
Mit Alexandra Schollmeier - CEO von Wild Ideas - spreche ich darüber, was ihr auch in Zeiten von Fachkräftemangel tun könnt, um ein funktionierendes Team zu finden. Sie ist Team- und Organisationsentwicklerin und CEO von Wild Ideas. Dort unterstützt sie Teams über alle Ebenen und bestärken so das ganze System.
Das Gespräch findest du hier:
In diesem Blog-Artikel findest du Auszüge aus unserem Gespräch über den Umgang mit Fachkräftemangel und worauf es bei der Einstellung ankommt.
„Wir nehmen eigentlich jeden“
Eine Aussage, die immer öfter aufgrund von Fachkräftemangel zu hören ist.
Im Grunde ist das auch verständlich und menschlich aus der Verzweiflung heraus schnell eine Lösung finden zu wollen. Aber wie nachhaltig ist das wirklich?
Eigentlich führt eine schnelle, aber womöglich falsche Entscheidung zu viel mehr Aufwand, Arbeit, Zeitverlust und Frustrationen im Team.
Hat die Person vielleicht nicht die richtigen Qualifikationen für den Job, muss mehr Einarbeitung und Unterstützung im Team stattfinden und das Stresslevel sinkt vorerst nicht. Passt die Person an sich mit ihren Werten und ihrer Art nicht ins Team, schadet das dem Teamgefühl und der allgemeinen Motivation. Und schlimmstenfalls leiden darunter dann die Personen, denen es durch die Einrichtung besser gehen soll.
Also kann durch undurchdachten Umgang mit Fachkräftemangel am Ende die gesamte Produktivität in deinem Team leiden. Das dürfen wir uns bewusst machen.
Langfristig kann das also ziemlich schief gehen.
Was ist wichtig bei der Einstellung?
Wenn du eine Person einstellst, ist es natürlich wichtig beide Seiten zu beachten:
Was ist gut und wichtig für das Unternehmen und was wünscht sich der/die Bewerbende?
Es ist natürlich kein „Wunschkonzert“ und wenn jeder nur an sich selbst denkt, dann ist das nicht zielführend für das Team.
Dennoch darf ich als Bewerber*In meine Bedürfnisse äußern und dafür Raum bekommen. Bestenfalls nähern sich dann beide Seiten an.
Denn eins dürfen wir nicht vergessen: Das Bewusstsein hat sich in der heutigen Zeit verändert, das merke ich auch. Das macht es aber auch schwerer passende Teamplayer zu finden. Daher ist die beidseitige Annäherung so wichtig.
Das Bewerbungsgespräch darf auf Augenhöhe passieren, darf eine Unterhaltung, also ein Dialog sein. Egal wie sehr die Zeit drängt - nur so können wir uns wirklich kennenlernen und eine langfristige, gesunden Beziehung aufbauen.
Gemeinsame Werte sind der Schlüssel
Das Gewicht von Einarbeitung, Kommunikation und Motivation ist nicht zu missachten. Aber kenne ich eigentlich mein Team und unsere Werte?
Werte und Ziele der Mitarbeitenden sollten zum Zweck der Organisation passen und können eine gute Basis für eine erfolgreiche langfristige Zusammenarbeit sein.
Daher gibt es wichtige Schritte, bevor es um eine neue Anstellung geht:
Gemeinsame Werte des Teams definieren (= die Team DNA) und mit der Führungskraft ein klares Bild erarbeiten.
Für das Vorstellungsgespräch ist es total sinnvoll, ein Teammitglied dabei zu haben. So kannst du sicher sein, dass jemand zusätzlich darauf achtet, ob der/die Bewerber/in zum Rest des Teams passt und ob das funktionieren kann.
Durch konkrete Fragen im Gespräch kannst du dann herausfinden, welche Werte für dein Gegenüber wichtig sind. Genauso kannst du die Werte der Firma zeigen und prüfen womit sich der Kandidat/die Kandidatin identifizieren kann. Es darf eine richtige Unterhaltung entstehen und sollte keinem Frage-Antwortspiel mit Abhaken aller Voraussetzungen gleichen.
Wie und wann kann sich ein Team mit den Werten beschäftigen?
Wir haben jetzt viel über die hohe Relevanz von Werten gehört. Aber wie können wir diese Werte im Alltag erarbeiten?
Werte sind tiefgreifend und brauchen Zeit und Raum. Für den Einstieg wäre es toll einen Teamtag zu veranstalten. Im laufenden Alltag kannst du dich dann innerhalb von Meetings und Austauschrunden mit deinem Team gemeinsam erinnern.
Was ist uns wichtig? Gibt es Werte, die wir nicht leben? Wenn ja, warum?
Du darfst die Werte regelmäßig hinterfragen und prüfen. Jeder im Team darf die Verantwortung spüren für den Erhalt sorgen zu können. Viel zu oft werden die Teams sich selbst überlassen.
Um damit wir nicht Gefahr laufen, uns nur „tolle Überschriften“ auszudenken, sollten wir uns alle Begriffe in der Tiefe betrachten und uns fragen:
Was bedeutet z.B. Respekt für mich? Wie lebe ich diesen Wert?
Fazit: Passend ausgewählte neue Kolleg*innen unterstützen das Team langfristiger
Das oberstes Ziel sollte nicht sein: schnell eine*n Mitarbeitende*n finden und diese*n irgendwie zu halten, sondern jemand passenden zu finden und dafür zu sorgen dass er/sie motiviert bleibt. Damit in der Folge aus dem gesamten Team auch das Beste herausgeholt werden kann.
Vielleicht braucht es mehrere Bewerbungsrunden und kostet dadurch mehr Zeit, aber es lohnt sich in jedem Fall bei einem potentiellen neuen Teammitglied genauer hinzuschauen.
Wenn Werte und Ziele zum Unternehmen passen und das Gespräch auf Augenhöhe stattfindet, dann kann die Entscheidung leichter getroffen werden. Und dann wird die Zusammenarbeit nachhaltiger, es bleibt Motivation langfristiger bestehen und das Team funktioniert besser.
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