Impulse für dich als Führungskraft, Coach oder Trainer*in
Wusstest du, dass jede zweite Person Angst hat, Fehler im Job zu machen? Diese Tatsache stammt nicht aus dem Nichts, sondern ist das Ergebnis der Studie „Einfluss des HR-Managements auf den Unternehmenserfolg“. Diese Angst ist eng mit dem Konzept der „psychologischen Sicherheit“ verbunden – einem entscheidenden Faktor für den Erfolg und die Gesundheit von Teams.
Themen im Artikel:
Was ist Psychologische Sicherheit?
Vor einiger Zeit habe ich in einem Seminar die Situation gehabt, dass Teilnehmende in der Pause auf mich zukamen: "Martina, sorry, wenn wir auf deine Fragen nicht antworten oder nur so oberflächlich. Aber: unsere Chefin ist mit dabei, da wollen wir nicht, dass sie die Antworten gegen uns nutzt. Und besser ist auch, wenn sie nicht zu viel von uns weiß."
Genau das ist "Psychologische Sicherheit" nicht.
Psychologische Sicherheit beschreibt ein Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende sicher fühlen, ihre Meinung zu äußern, ohne Angst vor negativen Konsequenzen haben zu müssen. In einem psychologisch sicheren Team können Ideen, Feedback und auch Fehler offen angesprochen werden. Die Mitarbeitenden wissen, dass ihre Beiträge geschätzt werden und dass sie konstruktives Feedback erhalten können, ohne sich Sorgen über Bestrafung oder Ablehnung machen zu müssen.
Diese Art von Umgebung fördert nicht nur das offene Teilen von Ideen, sondern auch die Innovationskraft und die Produktivität des Teams. Studien zeigen, dass Teams mit hoher psychologischer Sicherheit nachweislich innovativer, engagierter und effektiver arbeiten. Der Grund liegt in der Tatsache, dass die Teammitglieder wissen, dass ihre Beiträge wertgeschätzt werden und dass sie Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen erhalten.
Warum ist Psychologische Sicherheit so wichtig?
Psychologische Sicherheit ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern hat konkrete Auswirkungen auf die Arbeitsweise und den Erfolg eines Teams. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:
Fördert offene Kommunikation: In einem psychologisch sicheren Team fühlen sich Mitarbeitende wohl dabei, ihre Gedanken und Ideen zu teilen. Sie haben keine Angst davor, kritisiert oder abgelehnt zu werden, was zu einem offenen und transparenten Austausch führt.
Ermöglicht konstruktives Feedback: Konstruktives Feedback wird als Chance zur Verbesserung gesehen, nicht als persönlicher Angriff. Dies hilft dem Team, kontinuierlich zu wachsen und sich zu verbessern.
Fördert Innovation: Wenn Mitarbeitende sich sicher fühlen, Risiken einzugehen, sind sie eher bereit, neue Ideen vorzuschlagen und kreative Lösungen zu finden. Dies führt zu höherer Innovation und besseren Ergebnissen.
Reduziert Stress und Angst: Ein sicheres Arbeitsumfeld hilft, Stress und Angst abzubauen, die oft durch die Angst vor Fehlern oder negativen Konsequenzen entstehen. Dies trägt zu einem gesünderen und produktiveren Arbeitsumfeld bei.
Hast du jemals in einem Team gearbeitet, in dem du Angst hattest, deine Meinung zu sagen?
Diese Erfahrung ist leider weit verbreitet. Teams, in denen Mitglieder sich nicht sicher fühlen, ihre Gedanken zu äußern, leiden oft unter eingeschränkter Innovation und geringerer Produktivität. Mitarbeitende, die Angst haben, Fehler zu machen oder ihre Meinung zu äußern, neigen dazu, sich zurückzuhalten, was zu einer geringeren Beteiligung und einem weniger dynamischen Arbeitsumfeld führt.
In Seminaren, Coachings und Workshops bekomme ich das häufig mit. Die Ursachen sind vielfältig und natürlich entscheiden dafür, wie du diese in deinem Team aufbauen kannst.
Wie kannst du Psychologische Sicherheit in deinem Team aufbauen?
Das Aufbauen psychologischer Sicherheit erfordert bewusstes Handeln und kontinuierliche Anstrengungen. Hier sind einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu fördern:
Schaffe eine offene Kommunikationskultur: Ermutige dein Team, regelmäßig Feedback zu geben und zu empfangen. Stelle sicher, dass alle Stimmen gehört werden und dass jeder die Möglichkeit hat, seine Gedanken und Ideen zu teilen.
Fehler als Lernchance betrachten: Fördere eine Kultur, in der Fehler als Gelegenheit zur Weiterentwicklung betrachtet werden. Anstatt Fehler zu bestrafen, hilf deinem Team, aus ihnen zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern.
Baue Vertrauen auf: Sei transparent und offen in deiner Kommunikation. Zeige, dass du die Ideen und Beiträge deines Teams wertschätzt und unterstütze sie bei der Entwicklung von Vertrauen untereinander.
Ermutige zur Selbstreflexion: Fordere deine Teammitglieder auf, regelmäßig über ihre Erfahrungen nachzudenken und zu reflektieren, wie sie zur Schaffung eines psychologisch sicheren Umfelds beitragen können.
Fördere ein unterstützendes Umfeld: Sorge dafür, dass dein Team sich gegenseitig unterstützt und ermutigt. Ein unterstützendes Umfeld trägt dazu bei, dass sich alle sicher und geschätzt fühlen.
Setze klare Erwartungen: Stelle sicher, dass alle Teammitglieder die Erwartungen hinsichtlich der Kommunikation und des Feedbacks verstehen. Klarheit darüber, wie Feedback gegeben und empfangen wird, kann dazu beitragen, Unsicherheiten abzubauen.
Was ist der nächste Schritt?
Wenn du als Führungskraft, Coach oder Trainer*in die psychologische Sicherheit in deinem Team verbessern möchtest, dann ist es wichtig, proaktive Schritte zu unternehmen. Dies kann durch gezielte Schulungen, Workshops oder Programme wie das Programm SOLVE erfolgen, das speziell darauf ausgelegt ist, Teams bei der Schaffung eines psychologisch sicheren Umfelds zu unterstützen.
Bleib dran und finde heraus, wie du dieses Vertrauen in deinem Team aufbauen kannst!
Indem du diese Maßnahmen umsetzt und dich aktiv für die Förderung psychologischer Sicherheit engagierst, kannst du dazu beitragen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Mitarbeitenden ihre besten Leistungen erbringen und sich sicher und geschätzt fühlen. Dies wird nicht nur das Wohlbefinden deines Teams verbessern, sondern auch zu einer höheren Innovation und Produktivität führen.
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